Begehung

Grundsätzliche Aussagen zur städtebaulichen Anlage

Die gesamten Altbestandsanlagen wurden in vier Bauabschnitten in den Jahren 1921 bis 1930 realisiert und mit sehr schönen, zum Teil kiezartigen städtebaulichen Strukturen und Architekturdetails ausgestattet.

Ein Beispiel dafür ist die Gestaltung der Blockinnenbereiche. Entlang der Hauptstraße wurde das Terrain ausgehend vom Straßenniveau um ungefähr 1,50 Meter abgesenkt und die Blockrandbebauung mit einzeln stehenden Objekten durch Mauern mit kleinen Tordurchgängen und anschließenden Außentreppenanlagen von der Straße abgeschirmt.

Durch diese Terrainabsenkung konnten hofseitig Souterrainwohnungen eingerichtet werden, die zum Teil auch gewerblich oder als Gäste-Wohnung genutzt werden.

Die Detailausbildung der Fassaden ist sehr unterschiedlich mit zum Teil ornamentierten bzw. als Bossenputz ausgeführten Putzflächen. Während ersten Fassadensanierung wurden viele Gurtgesimse und Fensterfaschen entfernt, die im Zuge der zweiten Modernisierungswelle, die seit etwa Mitte der 90er Jahre durchgeführt wird, bei Vorhandensein alter Baupläne wieder angefügt. Im Rahmen dieser Baumaßnahmen wurden auch die Kelleraußenwände isoliert.

Entlang der Hauptstraße wurden diese Sanierungsarbeiten erst vor kurzem durchgeführt. Mängel bezüglich neuerlicher Rissbildung nach Abschluss der Baumaßnahmen wurden durch Gutachten bestätigt und haben zu einer Reduzierung der Vergütung dieser Arbeiten geführt.

Der sehr großzügig angelegte Blockinnenbereich wird dominiert von altem Baumbestand und größeren Rasenflächen. Durch diesen zum Teil auch in Gebäudenähe vorhandenen Baumbestand ist allerdings eine regelmäßige Reinigung der Dachrinnen erforderlich. Die vorhandenen Mietergärten gehören zur Blockrandbebauung entlang der Nebenstraße (VE 10116). Diese Gebäude wurden hofseitig mit kleinen Holzveranden versehen, die den Erdgeschosswohnungen einen direkten Zugang in den Gartenbereich ermöglichen.

Diese Mietergärten machen zwar etwa die Hälfte der Freiflächen aus und reduzieren dadurch die für Grünpflege anfallenden Betriebskosten, dennoch wird diese Betriebskostenart sehr hoch ausfallen. Die einzelnen Mietergärten haben Wasseranschlüsse; i.d.R. sind vier Gärten mit einem Standrohr und vier Einzelventilen zusammengeführt worden. Am zentral gelegenen, in Längsrichtung verlaufenden Wirtschaftsweg direkt angrenzend sind kleine Müllhäuser angeordnet, die zur Müllentsorgung der Nebenstraße dienen.